Am Bioökonomiezentrum Anklam und innerhalb der IG HELIX hat sich ein regionales Hanfcluster herausgebildet. Bereits 2020 siedelte sich das erste Unternehmen mit Hanfbezug am Bioökonomiezentrum Anklam an. Bis 2024 haben hier elf Unternehmen und Institutionen ihren Sitz, die sich mit verschiedenen Aspekten der Hanfwertschöpfung befassen. Damit ist das BÖZ heute der größte Hanfcluster in Bezug Ernährung, Gesundheit und OneHealth in Mecklenburg-Vorpommern. Untenstehend sind einige der Akteure näher beschrieben.
Der IG HELIX Hanfcluster am Bioökonomiezentrum Anklam arbeitet eng mit weiteren Akteuren der Hanfwirtschaft in mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zusammen.
Die Interessengemeinschaft HELIX verbindet erstmalig in einer Vereinigung die Bioökonomie mit dem Gesundheitsansatz und dem One Health Konzept. Der Name HELIX steht auch als Symbol für die ineinandergreifenden Stränge von Bioökonomie, Gesundheit und One Health. Die IG HELIX wurde 2024 am Bioökonomiezentrum Anklam und möchte Ansprechpartner für interdisziplinäre Forschung & Entwicklung, Informationsveranstaltungen, Netzwerkarbeit und Politikberatung für dieses Thema in Mecklenburg-Vorpommern, den angrenzenden Partnerregionen wie Polen und dem Ostseeraum sein, in Kooperation mit regionalen und nationalen Partnern. Dr. Dr. Patermann, ehemaliger EU-Forschungsdirektor und Gründungsmitglied des Deutschen Bioökonomierates, begleitet die IG HELIX als Ehrenmitglied. Die IG HELIX managed inhaltliche den Hanfcluster am Bioökonomiezentrum Anklam und seine Kooperation mit weiteren Hanfakteuren in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Polen.
Die Firma FPS Anklam GmbH -jetzt Micromun GmbH- wurde 2019 am Bioökonomiezentrum Anklam gegründet. Das Dienstleistungsunternehmen konzertiert sich auf mikrobiologische Analysen von Lebensmitteln sowie Trinkwasser, chemisch-physikalische Untersuchungen und der Entwicklung neuer Methoden im Bereich Umweltwissenschaften konzentriert. Die Lebensmittel- und Trinkwasserlabore sind nach GMP (nach Pharmastandard) bzw. seit dem 21.01.2022 nach der DIN EN ISO 17025 zertifiziert. Die Labore sind in mikrobiologische und chemisch-physikalische Bereich aufgeteilt. In letzterem werden produktübergreifend alle gängigen nasschemischen Parameter bestimmt, Chromatographien von Dünnschicht bis GC-Headspace und Detektoren von FID bis UV/VIS sind möglich.
Das ZwiHanf-Projekt untersucht mögliche Lösungen, um Nitrat- und Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft zu reduzieren. Dabei stehen der Einfluss des Anbaus von Hanf als Zwischenfrucht auf den Stickstoffhaushalt im Boden und auf die Emission von Treibhausgasen im Mittelpunkt. Im Forschungsprojekt werden die Stickstoffaufnahme der Hanfpflanzen mittels Hyperspektralmessungen und Biomasse-Erhebungen erfasst und auf konventionell und biologisch bewirtschafteten Flächen Bodenproben in unterschiedlichen Tiefen genommen. Darüber hinaus werden Versuche zur Verträglichkeit und möglicher Reduktion der stoffwechselbedingten Methanemission von Milchkühen bei Verwendung der Hanfblättern als Futter durchgeführt. Projektpartner sind unter der Federführung des Forschungsinstitutes für Nutztierbiologie (FBN)- Leibnitzinstitut Dummerstorf neben dem BÖZ die Hochschule Neubrandenburg und die Hanffarm.
Die European Medicinal Cannabis Association (EUMCA) ist die einzige gemeinnützige europäische Vereinigung für medizinisches Cannabis, die registriert ist und im Transparenzregister der Europäischen Kommission eingetragen ist. Die EUMCA ist die maßgebliche Stimme der medizinischen Cannabisindustrie und vertritt ethische europäische Hersteller und Lieferanten von Cannabisprodukten in pharmazeutischer Qualität. Bei ihren Mitgliedern handelt es sich um ein Multi-Stakeholder-Netzwerk, das die Interessen einer Vielzahl von Organisationen vertritt, die in der Forschung und Entwicklung, Produktion und/oder dem Vertrieb medizinischer Behandlungen auf Cannabisbasis tätig sind. Die Geschäftsführerin der EUMCA ist gleichzeitig Geschäftsführerin der Anlu Pharma GmbH und durch sie am BÖZ vertreten.
Fortis Pharma wurde 2019 gegründet und hat seit 2020 eine Niederlassung am Bioökonomiezentrum Anklam. Das Unternehmen verfügt über eine Produktportfolio von hybriden Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetika, auch aus Hanf wie CBD Produkte: Die SMART HEALTH BOX° ist ein in der Schutzanmeldung befindliches Packmittel für Gesundheitsprodukte, das neben seiner gebrauchsmäßig etablierten Funktion des Schutzes des Produktes und Träger von regulatorisch notwendigen Kennzeichnungselementen erstmalig auch zusätzlich als Werkzeug und zentrale digitale Schnittstelle für die Verbesserung der Patienten Compliance/Adherence genutzt wird. Fortis Pharma verbindet dabei neuartig Gesundheitsprodukte direkt durch ein Mixed Media Interface mit validierten Digital Health Modulen. Dabei steht neben der Verbesserung der Compliance/Adherence besonders die Chronobiologie im Fokus der Smart Health Boxen Funktionalität. Weitere Module ergänzen die Plattform, wie Health Training Einheiten für medizinisches Fachpersonal.
Mamahanf e.V. ist ein Unternehmen, das sich am Bioökonomiezentrum Anklam 2024 bei der Recoga Bios ansiedelte. Das StartUp will die proteinreichen Samen der Hanfpflanze nutzen, um daraus eine Substanz herzustellen, die in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen kann, unter anderem, um Fleisch und Milch zu ersetzen. Weitere aus Hanf abgeleitete Produkte für die Ernährung und Gesundheit befinden sich in der Pipeline der Firma. Damit geht Mamahanf auf das wachsende Interesse der Verbraucher an nachhaltigen und gesunden Lebensmitteln ein und wird zukünftig dazu beitragen, Hanf als wichtige Zutat in der modernen Ernährung zu etablieren.
Die BioResQ gGmbH wurde 2022 gegründet und verfolgt gemeinnützige Zwecke. Ziel der Gesellschaft ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie die Erziehung, Volks- und Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe. Ziel der BioResQ ist es, durch bioökonomischen Innovationsgeist und Forschungsdrang den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen Know-how im Rahmen eines zukunftsorientierten und nachhaltigen Bioökonomiesystems bereitzustellen, alle Generationen für diese komplexen Themen zu sensibilisieren. Schwerpunkte der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der BIOResQ liegen dabei in der Bearbeitung bioökonomischer Fragestellungen rund um die Verwertung von Reststoffen, Klimaschutz und Schließung von Wertstoffkreisläufen. Dabei übernimmt die BioResQ in Forschungs- und Entwicklungsprojekten die Funktion der Vernetzung und Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen, insbesondere der regionalen Lebensmittel- und Gesundheitsbranche. Dazu gehören auch Bildungsmodule der Bioökonomie-Pionierpflanze Hanf.
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Die Recoga Bios UG verfügt über einen langjährigen Industrie Track als Auftragsdienstleister nationaler und internationaler Kunden für Regulatorik und Management von Arzneimitteln, Medizinprodukten und Food/Kosmetika. So arbeitet sie 2019 als zentrale europäische GXP-Managementorganisation für eine internationale und teil-börsennotierte Gesundheitsgruppe im Arzneimittelbereich. Seit 2021 fungieren sie als EU-Unit Functional Food & Supplement für zwei europäische Unternehmen. Recoga Bios UG hat bereits für Kunden aus Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland innovative Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika zugelassen, so auch Produkte mit Hanf.
RS Lacksysteme verfügt über mehr als 30-Jahre Erfahrung auf dem Lack-Markt. Möbellacke, Industrielacke, Bootslacke, Autolacke, ökologische Farben und jegliches Zubehör sind der Garant für ein umfassendes Sortiment im eigenen Fachmarkt und der weltweiten Auslieferung. Neben einer breiten Palette von Lacken bietet RS Lacksysteme professionelle Fachberatung, einen sofortigen vor Ort Mischservice an und organisiert Schulungen und Workshops für den neuesten Stand der Technik. Forschungsprojekte mit Industrie und Wissenschaft runden das Portfolio ab. RS Lacksysteme sind Partner für die Anwendung von Hanföl im Farb-, Lack-, und Baubereich am BÖZ.
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